Die verlorene Balance

Eine Nikolaus-Geschichte

Es ist ein frostiger Dezemberabend im Münsterland. Der Wind pfeift durch die Kopfsteinpflasterstraßen eines kleinen Ortes, die Fachwerkhäuser schimmern im Licht der Weihnachtsbeleuchtung. Doch hinter den Fenstern des Altenpflegeheims „Sankt Liudger“ herrscht alles andere als Besinnlichkeit.

Melanie, die Einrichtungsleitung des Heims, sitzt in ihrem Büro. Ihr Kopf ist schwer vor Sorgen: Der Personalmangel wächst, ihr Team ist ausgelaugt, und die Weihnachtsstimmung will nicht aufkommen. Sie seufzt und blickt zum Fenster hinaus. Plötzlich hört sie ein Klopfen. Vor ihr steht ein Mann in einem roten Mantel, einem traditionellen Bischofsstab in der Hand. Sein Gesicht ist freundlich, aber bestimmt.

„Melanie,“ sagt der Fremde in bestem Münsterländer Platt, „et jütt nix, wenn dat so weiter geiht. Kiek ma hier, dat is doch kei Leben för dich un dein Team!“ (Es nützt nichts, wenn das so weitergeht. Schau mal, das ist doch kein Leben für Dich und Dein Team!)
Melanie staunt: „Wer bist Du?“


„Ich bin Nikolaus. Un dat hier,“ er deutet auf seinen Mantel, „dat is meine Aufgabe: Menschen helfen, wieder Balance zu finden. Aber dat schaffen wir nur zusammen.“

Die magische Glocke

Nikolaus zeigt Melanie eine alte Glocke aus Bronze. „Diese Glocke hat drei Klänge, einen für jeden Wert: Großzügigkeit, Gerechtigkeit und Mitgefühl. Mit jedem Klang kannst Du eine Entscheidung treffen. Aber Vorsicht: Jede Wahl hat Konsequenzen!“

Plötzlich sind sie nicht mehr im Büro, sondern in einem gemütlichen Dorfsaal, umringt von ihren Mitarbeitenden. Sie wirken erschöpft, einige sind am Rand des Raumes und trauen sich nicht, in die Mitte zu kommen.

„Melanie, Du hast drei Möglichkeiten, die Glocke zu läuten. Welche läutest Du zuerst?“

heilige Nikolaus mit weißem Rauschebart, Bischofsmütze auf dem Kopf, Bischofsstab in der einen Hand und eine bronzene Glocke in der anderen Hand, im Hintergrund ist ein modernes Büro eines Altenheimes zu sehen. Die Kleidung des Nikolauses ist rot.

Die Glocke der Großzügigkeit

Während Melanie die Glocke der Großzügigkeit läutet, beginnt der Raum sich zu verändern.

Eine Szene spielt sich ab: Eine Pflegekraft hilft trotz Überstunden einem älteren Bewohner, dessen Familie nie zu Besuch kommt. Die anderen Mitarbeitenden sehen das und beginnen, sich gegenseitig zu unterstützen.

Nikolaus flüstert:
„Großzügigkeit wirkt wie ein Funke, Melanie. Aber wenn nur einige immer großzügig sind, brennen sie irgendwann aus. Was könntest Du tun, um diesen Wert für alle tragbar zu machen?“

Melanie überlegt und antwortet: „Vielleicht sollten wir unsere Dankbarkeit sichtbarer machen. Kleine Gesten – ein Lob, ein Danke, eine Überraschung.“ Nikolaus nickt zufrieden.

Die Glocke der Gerechtigkeit

Während Melanie die Glocke für Gerechtigkeit läutet, sieht sie eine neue Szene:

Eine Pflegekraft ist frustriert, weil sie immer die Nachtschichten übernimmt, während andere die Wochenenden frei haben.

Nikolaus fragt: „Gerechtigkeit bedeutet nicht immer Gleichheit. Aber wie kannst Du sicherstellen, dass sich alle fair behandelt fühlen?“


Melanie denkt nach: „Ich könnte unsere Dienstpläne transparenter gestalten und das Team in die Planung einbeziehen.“ Nikolaus lächelt: „Eine gerechte Gemeinschaft hält länger zusammen.“

Die Glocke des Mitgefühls

Die Glocke des Mitgefühls bringt sie zurück ins Heim. Sie sieht einen Bewohner, der den Verlust seiner Frau betrauert, und eine Pflegekraft, die sich die Zeit nimmt, ihm zuzuhören – obwohl der Stress sie fast auffrisst.

Nikolaus spricht:
„Mitgefühl ist die Seele der Pflege. Aber auch Dein Team braucht Mitgefühl – von Dir und untereinander. Was könntest Du ändern?“

Melanie überlegt: „Vielleicht sollten wir Pausenräume einrichten, wo sich das Team auch mal austauschen kann. Und ich könnte mehr darauf achten, dass niemand seine eigenen Bedürfnisse vergisst.“

Die Rückkehr

Die Glocken verstummen, und Melanie findet sich zurück in ihrem Büro.

Nikolaus ist verschwunden, aber eine Notiz liegt auf ihrem Schreibtisch:

„Balance entsteht, wenn Großzügigkeit, Gerechtigkeit und Mitgefühl sich die Waage halten. Fang mit kleinen Schritten an – Du bist nicht allein.“

Am nächsten Morgen versammelt Melanie ihr Team. Gemeinsam besprechen sie neue Ideen: ein Dankesbaum, an dem Mitarbeitende anonyme Botschaften hinterlassen können, ein neuer Schichtplan mit Wunschlisten und regelmäßige Teamgespräche in gemütlicher Atmosphäre. Die Stimmung beginnt sich zu ändern – und mit ihr das gesamte Heim.

Ein Nikolaus im Pflegeheim: Was können wir davon mit in die moderne Arbeitswelt mitnehmen?

„Et jütt nix, wenn dat so weiter geiht.“ – mit diesen ehrlichen Worten betritt der Nikolaus das Büro von Melanie, Leiterin eines Altenpflegeheims im Münsterland. Es ist ein frostiger Dezemberabend, doch die Sorgen von Melanie wiegen schwerer als das winterliche Wetter. Der Personalmangel drückt, das Team ist erschöpft, und die Weihnachtsstimmung bleibt auf der Strecke.

Doch Nikolaus bringt mehr als seine berühmte rote Robe mit: Er hat eine Botschaft. Eine, die aktueller nicht sein könnte – und eine Einladung, über drei Werte nachzudenken, die wir dringend in die moderne Arbeitswelt zurückholen sollten: Großzügigkeit, Gerechtigkeit und Mitgefühl.

Warum Nikolaus uns mehr als Schokolade bringen sollte

Porträtbild vom Nikolaus mit Bischofsmütze und -stab, Farbfoto
Bildnachweis: Breedfoto (Getty Images)

Nikolaus war einst bekannt für seine Großzügigkeit und seine Gabe, Menschen in schwierigen Zeiten zu unterstützen. 

Seine Werte sind heute so wichtig wie damals, gerade in Berufen, die auf menschliche Nähe und Fürsorge bauen – wie in der Pflege. Doch was bedeuten diese Werte im Arbeitsalltag? Und wie können sie die Herausforderungen von heute lösen?

Die drei Glocken des Nikolaus

In der Geschichte, die Nikolaus Melanie erzählt, spielt eine magische Glocke eine zentrale Rolle. Sie hat drei Klänge, die jeweils einen Wert repräsentieren. Melanie soll entscheiden, welche Glocke sie zuerst läutet. Jede Entscheidung führt zu einer Szene, die zeigt, wie der jeweilige Wert im Alltag wirken könnte.

1. Großzügigkeit – der Funke der Wertschätzung

Melanie läutet die erste Glocke, und eine Szene entfaltet sich: Eine Pflegekraft hilft trotz ihrer Erschöpfung einem Bewohner, dessen Familie nie zu Besuch kommt. Die Geste inspiriert das Team, einander ebenfalls zu unterstützen. Nikolaus erinnert Melanie daran, dass Großzügigkeit ansteckend ist – aber auch, dass sie für alle tragbar sein muss.

Glocke
Bildnachweis: Mike (Pixels)
Wie Großzügigkeit im Arbeitsalltag wirken kann:
  • Regelmäßige, ehrliche Wertschätzung im Team.
  • Kleine Gesten wie eine persönliche Notiz, ein Lob oder ein spontanes Dankeschön.
  • Überraschungen wie ein gemeinsames Frühstück oder ein Adventskalender für Mitarbeitende.

2. Gerechtigkeit – fair und transparent handeln

Die zweite Glocke zeigt eine Pflegekraft, die frustriert ist, weil sie immer die Nachtschichten übernehmen muss. Nikolaus erklärt: „Gerechtigkeit bedeutet nicht Gleichheit. Es geht darum, dass sich alle fair behandelt fühlen.“

Wie Gerechtigkeit den Zusammenhalt stärkt:
  • Transparente Schichtpläne, die das Team einbeziehen.
  • Klare Kommunikation über Entscheidungsprozesse.
  • Eine faire Verteilung von Aufgaben – unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse.

3. Mitgefühl – für andere und sich selbst

Die dritte Glocke führt Melanie zu einem berührenden Moment: Eine Pflegekraft nimmt sich trotz Zeitdrucks die Zeit, einem Bewohner zuzuhören, der den Verlust seiner Frau betrauert. Nikolaus erinnert Melanie daran, dass Mitgefühl die Seele der Pflege ist – und dass auch das Team selbst Mitgefühl braucht.

Wie Mitgefühl im Team gestärkt werden kann:
  • Pausenräume schaffen, in denen sich Mitarbeitende austauschen können.
  • Regelmäßige Gespräche, in denen Führungskräfte aktiv zuhören.
  • Sensibilisierung dafür, dass auch Selbstfürsorge Teil des Mitgefühls ist.

Die Lehre der Geschichte: Balance durch Werte

Am Ende der Geschichte erinnert Nikolaus Melanie daran, dass Balance entsteht, wenn Großzügigkeit, Gerechtigkeit und Mitgefühl in einer Organisation im Einklang sind. Es sind oft die kleinen Schritte, die große Veränderungen bewirken können. Eine einfache Frage wie: „Wann hast Du Deinem Team das letzte Mal ehrlich Danke gesagt?“ kann der erste Funke sein, der die Stimmung verändert.

Was wir von Nikolaus lernen können

Nikolaus ist nicht nur eine historische Figur, sondern auch ein Symbol für Werte, die in unserer modernen Welt oft zu kurz kommen. Gerade im Gesundheits- und Sozialwesen, wo die Belastung hoch und die Anerkennung oft niedrig ist, sind diese Werte eine Möglichkeit, neue Energie und Motivation zu schaffen.

Stell Dir vor, wie Dein Team aufblühen könnte, wenn Großzügigkeit, Gerechtigkeit und Mitgefühl nicht nur von Einzelnen, sondern von allen gelebt werden. Vielleicht fängst Du einfach mit einer kleinen Geste an – wie einem spontanen „Dankeschön“ oder einem offenen Gespräch über die Herausforderungen im Alltag.

Ein moderner Nikolaus für die Pflegewelt

Wenn Du Dich fragst, wie Du die Werte von Nikolaus in Deinem Team verankern kannst, lass uns ins Gespräch kommen. Gemeinsam entwickeln wir kreative Strategien, die Dein Team stärken und den Arbeitsalltag verbessern.

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